Jurassic WS 1998/99

ERSTSEMESTERTAG


Erstsemestertag der Fachschaft/USV Fast jeder Student kennt das. Man ist neu in einer fremden Stadt und weiß so gut wie nichts über die Universität dort. Wie läuft was ab und wo findet man, was man sucht?
Ein Glück, daß es da die Fachschaft Jura gibt. Die veranstaltete nämlich am 2. November 1998 einen Informationstag für alle interessierten Erstsemester.

Das war meine Rettung, denn an dem Tag, als ich mich an der Uni einschrieb, wußte ich sehr wenig und meine Verzweiflung steigerte sich noch, als ich jemanden nach dem Weg zum Verwaltungsgebäude fragte und nur eine vage Wegbeschreibung erhielt. Der rein architektonische Anblick des Uni-Gebäudes konnte meine Stimmung erst recht nicht heben. Ich fragte mich, ob ich mich jemals an alles gewöhnen würde. Mein Weg durch die anfangs sehr unübersichtliche Uni führte mich irgendwie auch zur Fachschaft. Die Leute waren nämlich so klug, ein paar Pfeile in die richtige Richtung aufzuhängen. Dort erfuhr ich dann vom Erstsemester-Tag und schrieb mich auch sofort als Teilnehmerin ein.

Ich war schon sehr gespannt. Als ich vor der Fachschaft ankam, standen schon ein paar Leute dort herum. Sogleich erschien ein Mitglied von der USV und führte uns durch endlos lange Gänge in einen Kellerraum. Wenigstens gab es dort etwas zu essen und zu trinken und so ergaben sich langsam ganz angeregte Gespräche. Standardfragen wie: „Wie heißt Du?", „Wo kommst Du her?" und „Wieso bist Du nach Regensburg gekommen?" schwirrten durch den Raum. Dann ergriff die Fachschaft das Wort und stellte uns Erstsemestern das Jura-Studium in allen Einzelheiten vor. Das war ziemlich interessant und informativ für jeden.

Wir erfuhren etwas über Auslandssemester und die Bibliothek, über Lehrbücher und Lernphilosophie als auch über zu belegende Kurse und Hochschulwahlen. Als es auf die Mittagszeit zuging, begaben wir uns zur Uni-Pizzeria. Dort konnten wir die anderen Kommilitonen noch besser kennenlernen, aber auch älteren Studenten Fragen über ihre persönlichen Erfahrungen an der Uni stellen.
Die letzte von der Fachschaft organisierte Veranstaltung an diesem Tag war eine Uni-Rallye. Es wurden ein paar Gruppen gebildet, die an einer Schnitzeljagd über das gesamte Uni-Gelände teilnahmen. Wir lernten dadurch wichtige Anlaufpunkte der Universität kennen und spaßig war es außerdem.

Meine Gruppe war, glaube ich, mit Abstand die Schlechteste. Wir haben fast nichts gefunden und verliefen uns sehr oft. Außerdem fehlte manchen anscheinend der Ehrgeiz und vier Leute der Gruppe verabschiedeten sich, so daß wir nur noch die Hälfte der ursprünglichen Teilnehmer waren. Wenigstens bekamen wir nach unserer gescheiterten Suche ein Jojo, Kugelschreiber, Riegel und Apfel. Das tröstete ein we-nig über den Mißerfolg hinweg. Schon bald verabschiedeten wir uns voneinander und hatten für diesen Tag schon ziemlich viel gelernt. Denn ohne die Fachschaft hätte ich mich am nächsten Tag nicht für einen Sprachkurs für Juristen eingeschrieben, weil man als Erstsemester das breite Angebot der Uni auf einmal überhaupt nicht überblicken kann.

Es war wirklich eine super Idee der Fachschaft, diesen Erstsemester-Tag zu veranstalten. So lernte ich die Universität selbst, das Uni-Leben und die Kommilitonen besser kennen. Ich fühlte mich seit dem nicht mehr so sehr auf mich selbst gestellt und auch die Anonymität an der Uni störte nicht mehr.
Die Fachschaft hat sicher vielen Studenten über die anfänglichen Schwierigkeiten hinweggeholfen und sie sollten dies auch weiterhin für die Erstsemester tun.

kh


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letzte Aktualisierung: 23. April 1999